Landwasserviadukt erstrahlt wie anno 1903
Bericht von RhB / Peider Härtli, Gestaltung von Franz Straka

(RhB, 1.12.2009) Seit Mitte November rollen die roten Züge der Rhätischen Bahn (RhB) über den in Stand gesetzten Landwasserviadukt. Der sanierte Viadukt präsentiert sich wie im Eröffnungsjahr 1903. Damit ist auch die Zeit des in rot eingepackten Wahrzeichens der Albulalinie Geschichte. Die Idee einer Verhüllung des Bauwerks während der Bauzeit hat weit über die Grenzen hinaus für Schlagzeilen gesorgt.

 Ein rotes Tuch verblüfft

Während des ganzen Sommers überraschte das Wahrzeichen der RhB auf der Albulalinie die Fahrgäste mit einem knallroten Auftritt. Im Rahmen einer umfassenden Instandsetzung wurde der 106 Jahre alte Landwasserviadukt eingerüstet. Als Besonderheit - und mit der Absicht, dieser Grossbaustelle eine spezielle Note zu geben - wurde dieses Gerüst in ein RhB-rotes Tuch eingekleidet. Damit wurde das imposante Bauwerk bis Mitte November 2009 aus weiter Ferne als besonderen Blickfang wahrgenommen.


Landwasserviadukt erstrahlt wie anno 1903. Bilder: Andreas Badrutt / RhB
Eine Baustelle wird zum Hingucker
In aller Regel wird eine Baustelle in der breiten Öffentlichkeit als das wahrgenommen, was sie ist – eine erforderliche Massnahme oder gar ein notwendiges Übel für die Erstellung oder Renovierung eines Bauwerks. Genau diese Überlegungen haben sich kreative Leute bei der RhB gemacht, denn schliesslich ist der Landwasserviadukt ja nicht irgendein Bauwerk – er ist das Prunkstück der Albulalinie und seit 2008 sogar Wahrzeichen der UNESCO Welterbestrecke Albula/Bernina der Rhätischen Bahn. Und dieser Status verpflichtet, umso mehr, als die Instandsetzungsarbeiten wie geplant bis Mitte November 2009 andauerten und in dieser Zeit rund eine Million Fahrgäste in langsamer Fahrt über diese Baustelle geleitet wurden, davon weit über 200'000 Gäste in den weltbekannten Panoramazügen Bernina- und Glacier Express. Vera Stiffler, Leiterin Marketing-Kommunikation der RhB: bringt es auf den Punkt: «Es ist uns gelungen, das negative Image einer Baustelle in ein positives Erlebnis zu verwandeln und unsere Kunden damit zu überraschen». Den Fahrgästen wurde bei der Fahrt über die rot eingehüllte Brücke der Eindruck der Exklusivität vermittelt. Nicht nur die Bahnreisenden wurden durch den roten Landwasserviadukt «magnetisch» angezogen, auch den Autofahrern auf der Kantonsstrasse zwischen Alvaneu und Filisur und den unzähligen Wanderern hat der farbige Hingucker aus weiter Ferne gegrüsst.».

Landwasserviadukt erstrahlt wie anno 1903. Bilder: Andreas Badrutt / RhB
Digitale Ansichten für 150'000-Besucher…

Seit Baubeginn Mitte März wurde der Baufortschritt mit einer Webcam im Minutentakt festgehalten ( www.rhb.ch/landwasser ). Die getätigten Besuche auf dieser Website übertrafen mit rund 150'000 Klicks sogar optimistische Prognosen. Damit war die Webcam-Seite die viertmeist angeklickte Site der RhB! Die mediale Aufmerksamkeit war enorm und hat alle Erwartungen weit übertroffen. Weltweit wurde über den roten Landwasserviadukt berichtet, unter anderem sogar drei TV-Stationen aus Japan!

…Faltprospekte für eine Million Bahnreisende

Die Fahrgäste in den Regioexpresszügen und in den Panoramazügen Bernina- und Glacier Express wurden während der Instandsetzungszeit besonders verwöhnt. Nicht nur fuhren die Züge bis zur Aufnahme des regulären Fahrbetriebs im Schritttempo über den Landwasserviadukt (diese Massnahme war allerdings technisch bedingt…), die Reisenden erhielten einen spannenden, interessanten und informativen Faltprospekt mit Angaben zur Geschichte und Informationen über die technischen Daten des Landwasserviadukts. Als Besonderheit war eine Postkarte integriert, welche das stolze Bauwerk im «Normalzustand» zeigte. Der damit verbundene Fotowettbewerb hat über 100 Hobbyfotografen animiert, mitzumachen

Information über die Instandsetzung HIER/PDF!
Berichterstattung von Rhätische Bahn AG / Peider Härtli
Gestaltung von Franz Straka
Dezember 2009